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Die „Aufgabenhilfe“ nach der Schule ist eine Erfahrung, die sich im Laufe der Zeit zu einem interessanten interkulturellen Labor entwickelt hat: Das ist die Erfahrung der Freiwilligen aus Salurn, die seit 2007 in der Gelmini-Residenz einen Platz gefunden haben.
Im Jahr 2007 wandte sich eine kleine Gruppe von Freiwilligen an die Gelmini Residenz, um Platz zu suchen: Sie wollten einen Nachmittagsservice für die Kinder des Dorfes anbieten, die außerfamiliäre Hilfe bei ihren Hausaufgaben benötigten. Die Tore der Gelmini Residenz öffneten sich und es kam die erste Gruppe von Kindern. „Schon damals waren es meist junge Menschen mit Migrationshintergrund“, sagen Anna Cristoforetti und Fernanda Tschager, Freiwillige der ersten Stunde „auch wenn unser Vorschlag tatsächlich für alle offen ist.“
Heute sind 37 Kinder an der Aufgabenhilfe eingeschrieben, von denen 30 regelmäßig zweimal pro Woche teilnehmen. Die Kinder sind nach Klassen und Sprachen eingeteilt. „Wir sind 14 Freiwillige, die sich um sie kümmern“ - fahren sie fort – „7 am Mittwoch und 7 am Freitag.“ Und während die Kinder ihre Hausaufgaben machen, warten die Mütter draußen. „Wir haben versucht, sie in das außerschulische Programm einzubeziehen, aber jede Anstrengung war umsonst. Also haben wir auch für sie einen Vorschlag gemacht, und seit einiger Zeit richten wir eine Gesprächsgruppe ein.“ Und somit ist auch für die Mütter diese eineinhalb Stunde Aufgabenhilfe kostbar geworden: Sie üben mit Italienisch, lernen sich untereinander und mit den Freiwilligen kennen, erzählen ihre eigenen Schwierigkeiten und Lebensstile. „Wir haben angefangen, über Ernährung zu reden“, sagt Anna Cristoforetti, die die Gesprächsrunden mit Ida Vettori leitet, „wir haben Rezepte ausgetauscht und den Müttern mit Hilfe der Broschüren der Supermärkte die voller Alltagsprodukte sind, viele neue Wörter gelernt. Dann haben wir uns auf den Wortschatz konzentriert, das nützlich sein kann, wenn man zum Arzt geht.
Dies ist eine unerwartete Entwicklung des Projektes Aufgabenhilfe, die nun ihr volles Potenzial entfaltet: „Die Hausaufgaben der Kinder haben sich als der einfachste Weg erwiesen, um mit diesen Menschen in Kontakt zu treten, die vielleicht seit Jahren in Salurn leben, die wir aber nicht kannten. Wir sind überzeugt, dass die Gemeinschaft nur dann gut funktionieren kann, wenn man sich kennt“, betonen Tschager und Cristoforetti, die gemeinsam mit den Kindern und ihren Eltern auf die Aufgabenhilfe 2019 vorbereitet sind. (cde)
23.01.2019