Zukünftiger Wohnungsbau

Foto per Futuro abitativo

„Wir konfrontieren uns gerne mit anderen interessanten Realitäten, die unserer ähneln, sowohl in Italien als auch im Ausland“, sagt Enrico Camin, Leiter der Wohn-, Arbeits- und Berufsgemeinschaften Überetsch-Unterland und erklärt uns somit weshalb er das Treffen mit der Stiftung "Dopo di noi" aus Bologna organisiert hat, die seit 2002 für die Verwaltung verschiedener Wohngemeinschaften in der italienischen Stadt zuständig ist, in der kleine Gruppen von Menschen mit Behinderungen leben.

„Das Projekt Dopo di noi wurde in enger Zusammenarbeit mit Familien ins Leben gerufen und hat zum Ziel, Menschen mit Behinderungen, die aufgrund der Alterung ihrer Eltern darüber nachdenken, wie ihre zukünftige Unterkunft aussehen könnte, eine konkrete Lösung anzubieten. Sie beschäftigen sich daher mit dem Projekt des zukünftigen Lebens der Menschen. Neben individuellen Wegen bietet die Stiftung auch Familienbetreuung und Rechtsberatung an. Seit 2002 haben sie mehr als 500 Familien unterstützt“, erklärt Camin, der das Projekt gemeinsam mit dem Direktor Bernhard von Wohlgemuth, der Geschäftsführerin Johanna Marsoner, dem Team von Pädagogen der Strukturen von Laifers, Kurtatsch und Neumarkt, den Mitarbeitern der Wohnbetreuung kennengelernt hat. Wir stellten ihm ein paar Fragen.

Wie wird die Stiftung finanziert?

Hauptsächlich durch private Spenden und teilweise durch öffentliche Beiträge. Menschen, die in Wohnanlagen leben (oder deren Familien), beteiligen sich an der Zahlung der Miete.

Welche und wie viele Personen arbeiten für das Projekt?

Für das Personal in den Wohnungen setzt die Stiftung Pädagogen ein, die bei den bolognesischen Sozialgenossenschaften angestellt sind und mit denen sie besondere Vereinbarungen trifft. Dieses System gibt "Dopo di noi" die Flexibilität, den kontinuierlichen Wandel zu bewältigen: Wenn die Wohngemeinschaften in einem bestimmten Zeitraum alle Plätze besetzt haben, nutzen sie das gesamte zur Verfügung stehende Personal, sonst können sie weniger einstellen, ohne dass die Erzieher ihren Arbeitsplatz verlieren.

Wie war der Besuch in Bologna strukturiert?

Etwa 2 Stunden lang wurden wir im Verwaltungsgebäude begrüßt, wo der Direktor der Genossenschaft, Luca Marchi, und die pädagogische Leiterin der Stiftung uns die Geschichte der Stiftung erzählten und organisatorische Aspekte, Ziele und pädagogische Methoden beschrieben. Dann stellte Dr. von Wohlgemuth in gleicher Weise unserer Institution vor. Danach besuchten wir eine der Unterkunftsgemeinschaften, wo wir das Vergnügen hatten, vier Bewohner zu treffen. Ein paar Stunden lang unterhielten wir uns mit diesen sehr netten Leuten, die uns mit großer Bereitschaft erzählten, wie der Alltag in ihrer Gemeinschaft funktioniert. (cde)

01.02.2019