Das Projekt SPRAR ist startbereit

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Derzeit sind sie zu zweit, aber bald wird das Team erweitert und der SPRAR-Dienst der Bezirksgemeinschaft wird auf 7 Mitglieder zählen können. In der Zwischenzeit kümmern sich die Koordinatorin Kosima Keifl und die Verwaltungsverantwortliche Elisa Zenatti, um das Fundament für die bevorstehende große Arbeit.

Nach der Genehmigung des SPRAR-Projektes, welches von der Bezirksgemeinschaft im Namen der beteiligten Gemeinden präsentiert wurde, werden im Unterland 49 Personen eintreffen. Es handelt sich um Einzelpersonen oder Familien die ab März in 11 von den Gemeinden zur Verfügung gestellten Strukturen Platz finden werden. Ab dem Moment werden sie 6 Monate Zeit haben um sich in Südtirol integrieren zu können, d. h. eine Arbeit und eine Wohnung zu finden. Wesentlicher Beitrag zur Erreichung dieses Zieles werden die Sprachkurse sein (wöchentlich 10 Stunden Italienisch und 4 oder 5 Stunden Deutsch), die diese Personen verpflichtend besuchen müssen. Das Team der Bezirksgemeinschaft wird sie in dieser Entwicklung begleiten: jedoch wird das eine große Herausforderung sein. "Es wird für diese Personen eine harte Arbeit sein. Sie haben schwierige Lebenserfahrungen hinter sich, die sie zur Flucht gezwungen haben. Nun haben sie in Südtirol die Möglichkeit, sich ein anderes Leben zu schaffen, aber sie müssen sich besonders anstrengen„ , erklärt Kosima Keifl, wohl bewusst, dass auch für ihr Team ein intensiver Einsatz bevorsteht.

Aufgabe der einzustellenden ErzieherInnen wird sein, die Kompetenzen der aufgenommenen Geflüchtete zu eruieren und deren Einbindung in die Gemeinschaft zu fördern. "Wir zählen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und vielen Vereinigungen, – erklärt Elisa Zenatti – deshalb sind wir zuversichtlich". Große Aufmerksamkeit wird der kulturellen Mediation geboten um das gegenseitige Kennenlernen und Verständnis zu fördern zwischen den Gemeinschaften des Unterlandes und der aufgenommenen Personen. "Die kulturellen Unterschiede spielen eine große Rolle in diesem Prozess. Aber es gibt auch anderes: viele Geflüchtete tragen die Zeichen schwerer Erschütterungen und dies muss berücksichtigt werden da es die Lern- und Anpassungsfähigkeit beeinträchtigt", so Keifl.

Der Aufenthalt in den SPRAR-Strukturen basiert auf ein Aufnahmeabkommen zwischen den Gemeinden und den dort untergebrachten Personen: Die beherbergende Bezirksgemeinschaft verpflichtet sich zur Aufnahme und bietet Beratungsdienste sowie rechtliche als psychologische Unterstützung, Sprachkurse und Einschulung der Minderjährigen während die Geflüchteten sich verpflichten, die Hausregeln zu berücksichtigen, die Vorgaben des individuellen Einführungsprojektes zu respektieren sowie das Besuchen von Sprachkurse und das rechtzeitige Verlassen der Struktur zur vereinbarten Fälligkeit. Für diejenige, die diese Regeln nicht respektieren sind Sanktionen vorgesehen. "Diese Personen haben Anrecht auf Aufnahme. Festgelegt ist dies von nationalen, europäischen und internationalen Gesetze – unterstreicht Keifl – sowie die Erklärung der Menschenrechte. Wir arbeiten eng mit dem Regierungskommissariat zusammen, damit die Aufnahme nach festgelegten Regeln durchgeführt und für alle eine positive Erfahrung wird: für die Geflüchteten und für die Gemeinschaften die sie aufnehmen."

In diesem Sinne scheint das SPRAR-Projekt einen Schritt voraus zu sein im Vergleich zu den außerordentlichen Aufnahmeeinrichtungen, wie der Direktor der Sozialdienste, Bernhard von Wohlgemuth bestätigt: "Wir haben eine volle und ganze Teilnahme der Gemeinden festgestellt die kein CAS (außerordentliche Aufnahmeeinrichtung) haben". Tatsächlich haben Truden, Montan, Andrian, Terlan, Tramin und Pfatten 4 Plätze zur Verfügung gestellt, Branzoll, Neumarkt und Magreid 5 Plätze, Kurtatsch 8 und Kurtinig 2. (cde)

05.03.2018